Agora Energiewende und Roland Berger schlagen einen „Zukunftspakt Energiewende-Industriepolitik“ vor
Charta für Energiewende-Industriepolitik soll Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie ebenso absichern wie den Erfolg der Energiewende (Livestreaming mit geändertem Link)
Berlin, 17. Mai 2017. Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu erhalten und gleichermaßen die Energiewende zum Erfolg zu führen, schlagen Agora Energiewende und die Unternehmensberatung Roland Berger einen Zukunftspakt für eine „Energiewende-Industriepolitik“ vor. Dieser solle im Rahmen eines institutionalisierten Dialogs zwischen Politik und Industrie ausgehandelt werden. Als Diskussionsgrundlage haben Agora Energiewende und Roland Berger eine „Charta für eine Energiewende-Industriepolitik“ entworfen, die auf die kommende Legislaturperiode zielt. Die Charta stellt die Schlussfolgerungen von Agora Energiewende und Roland Berger dar, die sie nach einem mehrmonatigen Dialogprozess zum Thema „Energiewende und Industriepolitik“ gezogen haben, an dem Vertreter namhafter Unternehmen teilnahmen - darunter die BMW AG, die Wacker Chemie AG, die Thyssenkrupp AG, die Siemens AG und die Trimet Aluminium SE.
„Unser künftiger Erfolg als Industriestandort einerseits und als Energiewendeland andererseits hat eine gemeinsame Grundlage: Es muss mehr investiert werden in Deutschland und dafür braucht es langfristig verlässliche Rahmenbedingungen“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Im Kern sollten Politik und Industrie deshalb vereinbaren, dass die Politik der Industrie dauerhaft und über Legislaturperioden hinweg wettbewerbsfähige Energiekosten garantiert, und dass die Industrie sich mit den mit politisch breiter Mehrheit beschlossenen deutschen Klimazielen identifiziert und deren Umsetzung unterstützt. Gemeinsam sollten sie dann einen kosteneffizienten, verlässlichen und wirksamen Weg zur Umsetzung dieser Ziele beschreiten.“
Die acht Artikel der Charta schlagen darüber hinaus eine Unterstützung der Industrie für das Erschließen von Exportmärkten für Energiewende-Produkte und eine Reform des Systems von Abgaben und Umlagen auf Energiepreise vor, um eine Marktdynamik zur Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr zu entfalten. Flankiert würde dies von Maßnahmen zur Optimierung von Industrieprozessen auf Flexibilität und Energieeffizienz sowie von Forschungsprogrammen zur zielgerichteten Förderung von treibhausgasneutralen Produkten und Verfahren.
„Es geht jetzt darum die energie- und industriepolitischen Komplexitäten richtig zu navigieren: Die Energiewende funktioniert nur, wenn die Wirtschaft in der Umsetzung mitzieht und in neue Zukunftstechnologien investiert. Ebenso muss die Politik Sicherheit schaffen, dass energieintensive Unternehmen in Deutschland dauerhaft wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen und Investitionssicherheit vorfinden. Beide Seiten müssen sich aufeinander verlassen können“, sagt Stefan Schaible, CEO Germany & Central Europe bei Roland Berger. „Schon heute haben wir alle wichtigen technologischen Lösungen, um die Energiewende-Ziele zu erreichen und gleichzeitig die Potenziale, mit unserem Know-how Energiewende-Weltmarktführer zu werden. Das sichert sowohl den Industriestandort Deutschland als auch Deutschlands Rolle als exportorientierte Nation.“
Die Charta sowie ein dazugehöriger Abschlussbericht der Dialogreihe von Roland Berger, Agora Energiewende und den beteiligten Industrievertretern wurde am 17. Mai auf einer Veranstaltung in Berlin vorgestellt und dort von Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) sowie von Matthias Machnig (SPD), Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium kommentiert. Beide Dokumente stehen unten zum kostenfreien Download zur Verfügung.
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